Großbritannien ist immer noch im Drafting-Modus für das Austrittsschreiben gem. Artikel 50 des EU-Vertrages. Den Verantwortlichen in Brüssel drängt es scheinbar nach den ersten forschen Auftritten der EU- und nationalen Politiker nicht mehr so dieses Schreiben zu erhalten. Brexit ist zur Zeit nicht mehr regelmäßig in den großen Tages- und Wochenzeitungen zu finden.
Anders sieht es da bei den in London angesiedelten Banken und Financial Institutions aus. Sie prüfen Szenarien über das künftige Domizils ihres Unternehmens.
Die Beratungsgesellschaften bringen sich in Stellung und formieren ihre Teams. Diesseits und jenseits der Themse.
Anfang August 2016 hat der hessisches Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir mit einer 30-köpfigen Delegation eine Werbetour nach London unternommen, um die Vorzüge des Standortes Finanzplatzes Frankfurt nach Brexit-Votum zu präsentieren. Das war eine richtige Aktivität zum richtigen Zeitpunkt.
Frankfurt und Wiesbaden müssen hier an einem Strang ziehen. Rahmenbedingungen zu schaffen, damit die großen Player und die FinTechs Frankfurt attraktiv finden.
Die Deutschlandzentralen der großen Banken, Genossenschaftsbanken und Sparkassen haben heute bereits ihren Sitz in Frankfurt. Dazu kommen die grossen Assetmanager der einzelnen Institutionsgruppen. Viele Speziallisten in den internationalen Anwaltskanzleien und Wirtschaftsprüfungsgesellschaften verfügen ein großes internationale Netzwerk in Frankfurt seit Jahren. Ende 2015 hatten lt. Bundesbankstatik 201 Banken ihren Sitz in Frankfurt, davon 161 Auslandsbanken.
Die EZB ist seit 2. Juni 1998 am Standort Frankfurt. Seit 4. November 2014 gibt es die EZB-Bankenaufsicht, sie ist einer der zentralen Pfeiler der europäischen Bankenunion, sie ist zuständig für Banken deren Bilanzsumme über 30 Milliarden Euro oder 20 Prozent der Wirtschaftsleistung eines Landes ausmacht.
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat seinen Sitz in Frankfurt am Main und Bonn.
Nach dem Brexit stellt sich für mich die Frage, kann die European Banking Authority (EBA) in London angesiedelt bleiben. Meine Antwort hierzu: Klares NEIN. Hier empfiehlt sich meiner Meinung nach Wiesbaden.
Mit der Goethe Universität und dem House of Finance verfügt Frankfurt über die akademische Kompetenz im Finanzwesen in Deutschland (u.a. Center for Financial Studies, E-Finance Lab, Graduate School of Economics, Finance and Management) mit ca. 170 Wissenschaftern, darunter 30 Professoren.
Nach den Aktionären der London Stock Exchange hat auch die Mehrheit der Anteilseigner des Handelsplatzes hierzulande die Deutsche Börse für die Fusion gestimmt. Aus meiner Sicht sollte der Stammsitz für das fusionierte Unternehmen auf jeden Fall jetzt Frankfurt am Main werden.
Daneben hat Frankfurt ein umfangreiches kulturelles Angebot, eine Vielzahl von Museen, bestens geeignet für das Get-together. Anstelle von Pubs hat Frankfurt seine für in der ganzen Welt bekannten Appelwoi Gastwirtschaften und natürlich auch Gourmet-Tempel mit internationaler Küche, Bars und Clubs.
Frankfurt am Main verfügt über eine hervorragende Infrastruktur. Jeden Tag kommen bereits Tausende aus dem Umland nach Frankfurt zur Arbeit. Mit Frankfurt Airport verfügt Frankfurt über das Drehkreuz in Europa.
Frankfurt am Main hat die allerbesten Voraussetzungen für Globalplayer und FinTechs einen attraktiven Standort zu bieten.
Frankfurt am Main the Financial Center in Europe!
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